Sebastian Jagsch: Heraus­forderungen des neuen Deutschen Mittelstands

Sebastian Jagsch Der Österreicher Sebastian Jagsch ist einer der führenden Technologievisionäre Münchens und strebt mit seinem Unternehmen eluminocity und seinen Beteiligungen einen ständigen Technologiewandel an. Als erster kam er auf die Idee, hocheffiziente LED-Straßenlaternen mit Ladestationen für Elektroautos auszustatten.

Ich besuchte Sebastian in seinem Münchner Büro, um einen Eindruck von der Innovationskraft des Unternehmens zu erhalten.

Obwohl es schon relativ spät ist, ist das Büro gefüllt mit Ingenieuren, Entwicklern und Sales Managern. Auf der einen Seite des Raumes werden Geräte getestet, während auf der anderen Seite ein Skype-Call mit den Kollegen in den USA läuft. Überall sind Prototypen und Beispiele zur Veranschaulichung zugänglich. Ein Paradies für Mitarbeiter und Besucher.

Sebastian Jagsch Team eluminocity

Dieses Umfeld haben wir genutzt, um Sebastian Jagsch zu befragen, wie er die Innovationskraft des Deutschen Mittelstands einschätzt.

Gero Gode: Vielen Dank Sebastian für die Einblicke in die beeindruckende Arbeit von eluminocity. Wieso hört man so wenig von den genialen Innovationen, die in Deutschlands Büros vor sich gehen?

Sebastian Jagsch: Schön, dass Du hier bist. Wie wir arbeiten viele Unternehmen mit Ingenieurs-Hintergrund in ganz Europa an genialen Ideen. Man bekommt nur wenig davon mit, weil die größten Technologietrends vor allem B2B (Business-to-Business) angeboten und genutzt werden.

Unsere Technologie wird beispielsweise hauptsächlich in Städten oder auf Parkplätzen von gewerblichen Fuhrparks genutzt. Als Anwender bekommt man dann vielleicht die Ladestation mit, nicht jedoch jedes Detail der Innovationen, die damit verbunden sind.

Gero Gode: Und dennoch scheint es manchmal so, als könnte es noch viel mehr solcher Unternehmen geben.

Sebastian Jagsch: Die Idee haben ist das eine, aus ihr ein Projekt und Unternehmen zu machen das andere. Es gibt zahlreiche Punkte, an denen Gründer im Technologieumfeld scheitern können.

Sobald wir mit einer physischen Entwicklung zu tun haben, bedarf es teilweise enorme finanzielle Mittel, um sich langfristig am Markt zu etablieren. Das ist keine App, die heute programmiert wird, morgen im Store landet und übermorgen eine Million Downloads hat. Stattdessen sind Produktion, Lieferung und Installation nötig. Viele Ingenieure scheitern am fehlenden betriebswirtschaftlichen Know-How, um diese Positionen richtig einzuschätzen.

Gero Gode: An Betriebswirten, die gerne Unterstützen würden, mangelt es doch nicht!

Sebastian Jagsch: Das stimmt. Doch Betriebswirte, die die gleiche Sprache sprechen wie Ingenieure, sind etwas seltener. Die größere Herausforderung liegt jedoch in der Finanzierung eines Unternehmens. Wir haben zuletzt nach langen Gesprächen den Energiekonzern Innogy und den Leuchtenspezialist Trilux als Investoren gewinnen können.

Unternehmen, die jedoch weniger Fortschritte verbuchen können, werden dabei Schwierigkeiten haben.

Gero Gode: Unsere schlechte Investitionskultur bringt also den Erfolg des Deutschen Mittelstands in Gefahr?

Sebastian Jagsch: So schlimm ist es nicht, weil immer mehr erfolgreiche Unternehmer momentan auch wieder zu Investoren werden. Eine große Investitionskultur hatte Deutschland sowieso noch nie.

In den USA wird gemessen am BIP etwa zehnmal so viel Risikokapital in Startups investiert wie in Deutschland. Deutschlands Innovationen kamen oft als finanzierte Spin-Offs aus anderen Unternehmen hervor.

Da jedoch nach der letzten Finanzkrise viele Förderprogramme für neue Ideen in den Unternehmen eingestellt oder reduziert worden, sollen wir dafür kämpfen mehr Kapital zu verteilen.

Gero Gode: Und das passiert?

Sebastian Jagsch: Wir spüren das ganz deutlich. In Deutschland entstehen mehr Gelder in staatlichen und privaten Beteiligungsgesellschaften. Außerdem geben geniale Persönlichkeiten wie Elon Musk momentan einen tollen Motivationsschub für unseren Nachwuchs. Aber auch eluminocity inspiriert momentan einige Menschen, auch visionäre Ideen zu generieren.

Gero Gode: Was sind die großen Visionen, die zunächst Realität werden könnten?

Sebastian Jagsch: Die Elektromobilität wird kommen. Es entstehen immer mehr Lösungen für private Haushalte, die sich günstig ihre Garagen und Parkplätze ausstatten können. Es ist fantastisch zu sehen, wie dieser Trend Momentum aufnimmt und schon bald die Innenstädte Deutschlands bestimmen wird.

Außerdem werden künstliche Intelligenzen unsere Arbeit massiv unterstützen. Ohne Zweifel werden Entwicklungen und Erfindungen dadurch präziser und kreativer zugleich. Wir freuen uns auf die Zukunft mit diesen Aussichten.

Gero Gode: Und wir freuen uns über Deine offenen Eindrücke und danken für das Interview. Weiterhin viel Erfolg mit eluminocity.

Meine Empfehlung für Sie: Lesen Sie über die Technologierevolution leaf republic von Pedram Zolgadri.

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