Der Lebenszyklus von Unternehmen
Der Philosophiestreit über den „richtigen“ Investmentansatz ist so alt wie das Investieren selbst.
Soll man in Value-Aktien investieren oder lieber in
Growth-Aktien? Ist das Renditepotenzial bei jungen,
wachstumsstarken Unternehmen höher oder verdient man langfristig mehr Geld mit Unternehmen,
die bereits viele Jahre am Markt sind und etablierte
Geschäftsmodelle aufweisen?
Wir sind der Auffassung, dass die Unterscheidung
zwischen Value und Growth nicht von Bedeutung
ist. Wichtig ist, dass sich Unternehmen entwickeln
und das Potenzial aufweisen, diese Entwicklung
über einen langen Zeitraum zu vollziehen. Jedes
Unternehmen hat einmal klein angefangen. Selbst
Apple war auch einmal ein kleines Garagenunternehmen und hat sich zum größten Unternehmen der
Welt entwickelt.
Die Phasen des Lebenszyklus
Jedes Unternehmen hat einen Lebenszyklus, dass
es über viele Jahre hinweg durchläuft, sofern das
Geschäftsmodell erfolgreich ist. Diesen Lebenszyklus wollen wir hier einmal beleuchten und herausarbeiten, welche Phase aus unserer Sicht am attraktivsten für einen Einstieg ist.

1. Frühphase
Wenn Unternehmen ein neues Produkt (oder Service) entwickelt haben, dass von den Kunden angenommen wird, ist die Chance auf ein sehr hohes
Umsatzwachstum besonders hoch. Ausgehend von
meist noch niedrigen Ausgangswerten sind große
prozentuale Steigerungen in der Anfangsphase möglich. Meist verdienen Unternehmen jedoch in dieser Phase noch kein Geld, sondern haben hohe Aufwendungen, um ihren Markt zu erschließen und das
Wachstum zu finanzieren. Demgegenüber sind die
absoluten Umsatzgrößen noch nicht hoch genug,
um die steigenden Kosten zu decken.
2. Aufstrebende Phase
In der zweiten Phase haben die Unternehmen ein
absolutes Umsatzniveau erreicht, dass es ihnen bereits erlaubt Gewinne zu schreiben. Indessen sind
die Wachstumsraten beim Umsatz jedoch noch
immer hoch, weil die Marktdurchdringung noch in
einer frühen Phase ist. Die hohen Wachstumsraten
ermöglichen zudem Skaleneffekte, welche dazu
führen, dass die Gewinne und Margen in zunehmendem Maße steigen.
3. Etablierte Phase
Irgendwann erschöpft sich das hohe Wachstumspotenzial und die prozentualen Wachstumsraten
nehmen ab. Dennoch ist das Unternehmen noch
nicht in einer Phase, in der großer Wettbewerb
entstanden ist. Vielmehr profitiert das Unternehmen noch immer als führendes Unternehmen in
seinem Produktbereich und verdient dadurch gutes
Geld. Die Steigerungsraten nehmen jedoch auch
beim Gewinn auf hohem Niveau ab.
4. Gesetzte Phase
Wenn der Markt noch weiter durchdrungen ist,
wachsen Unternehmen dann mit sehr niedrigen Raten weiter. In dieser Phase sind auch andere Wettbewerber bereits in den Markt eingestiegen und
sorgen dafür, dass die Gewinnspannen sinken. Mit
guten Produkten oder Services werden Unternehmen in dieser Phase noch immer gute Gewinne erwirtschaften, merkliche Steigerungen sind jedoch
nicht mehr zu erwarten.
5. Kein Wachstum
Es gibt eine weitere Kategorie von Unternehmen.
Diejenigen, die nie wesentliche Wachstumsraten
aufweisen und auch nie bedeutende Gewinne erzielen. Unternehmen in dieser Phase sind dadurch
gekennzeichnet, dass sie keine Produkte oder Services haben, die sich maßgeblich von Wettbewerbsprodukten unterscheiden.
Welche Phase ist am attraktivsten?
Die Mehrzahl der Unternehmen sind der Kategorie 5
zuzuordnen. Unternehmen ohne wesentliches
Wachstum und mit niedrigen Gewinnen versprechen
langfristig keine attraktiven Renditen. Damit schließt
sich die große Mehrheit als potenzielles Investment
für uns aus.
Nach dem Alpha Star-Investment-Ansatz sind Unternehmen in der 2. Phase am interessantesten. Unternehmen in dieser Phase haben bereits Produkte am
Markt, die den Beweis erbracht haben, dass sie von
den Kunden angenommen werden. Gleichzeitig hat
sich jedoch noch kein großer Wettbewerb etablieren
können, weil die Geschäftsmodelle über einen Burggraben verfügen, der erst einmal überwunden werden muss. Diese Position erlaubt es dem Unternehmen die Umsatzerlöse dynamisch zu steigern und
das auch in steigende Gewinne umzumünzen.
Das Interessante an dieser Phase des Lebenszyklus
ist, dass das Risiko dieser Unternehmen bereits
deutlich geringer ist als etwa in Phase 1. Denn, das
Unternehmen hat bereits etablierte Produkte und
eine Kundenbasis. Auch werden Gewinne und positive Cashflows produziert. Während viele Unternehmen in der Frühphase noch scheitern, ist die Rate
derjenigen Unternehmen, die in Phase 2 Schwierigkeiten bekommen, deutlich niedriger.
Die Kombination aus wachsenden Gewinnen auf der
einen Seite und einem bereits etablierten Geschäftsmodell auf der anderen Seite ist aus unserer Sicht
der „Sweet-Spot“, um in Unternehmen zu investieren.
Hier hat man als Investor die größte Chance auf
Überrenditen. Auch mit Unternehmen in Phase 3
wird man in der Regel noch Renditen erzielen können, welche im Vergleich zum Gesamtmarkt überdurchschnittlich hoch sind. Insofern braucht man
nicht sofort verkaufen, wenn man feststellen sollte,
dass ein Unternehmen von Phase 2 in Phase 3 übergeht.
Wie findet man Unternehmen in Phase 2?
Die attraktivsten Unternehmen in Phase 2 zeichnen
sich aus unserer Sicht durch einige wesentliche
Merkmale aus, die nahezu immer auftreten:
- Alleinstellungsmerkmale der Produkte
- Wenig Wettbewerb
- Attraktives Umsatzwachstum
- Bereits etablierte Produkte
- Gefestigte Kundenbasis
- Positive Gewinne & Cashflows
Wie lange Unternehmen sich in der Phase 2 bewegen, hängt im Übrigen davon ab, wie innovativ sie
sind. Wenn es ein Unternehmen schafft, immer wieder neue Produkte auf den Markt zu bringen und
diese entsprechend erfolgreich sind, kann es sich
theoretisch über Jahre und Jahrzehnte in Phase 2
bewegen. In der Praxis gibt es dafür jedoch nicht
allzu viele Beispiele. Microsoft ist eines der seltenen Beispiele dafür. Über Jahre hinweg schafft es
das Unternehmen Umsätze und Gewinne weiter und
weiter in hohem Maße zu steigern.
Einer der wesentlichen Aspekte für einen lang anhaltenden Phase 2-Status ist damit das Thema
Forschung & Entwicklung. Je besser ein Unternehmen in der Entwicklung neuer Produkte ist und mit
diesen immer wieder einen Vorsprung erarbeiten
kann, je länger wird es überdurchschnittlich gut abschneiden. Bei der Analyse eines Unternehmens
spielt daher die Untersuchung der Innovationspotenziale eine wichtige Rolle.
Fazit
Typischerweise durchlaufen Unternehmen einen
Entwicklungszyklus. Jede Phase dieses Zyklus ist
durch andere Charakteristika, Chancen und Risiken
geprägt. Aus unserer Sicht sind Unternehmen in der
zweiten Phase des Zyklus am interessantesten. Hier
ist das Verhältnis zwischen hohem Spielraum in der
Entwicklung bei gleichzeitig überschaubarer Risikostruktur oft in einem günstigen Verhältnis. Dies wiederum steigert die Chancen auf Überrenditen. Daher
investieren wir in den Alpha Star-Fonds gerne in Unternehmen dieser Kategorie.
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Autor des Beitrags "Der Lebenszyklus von Unternehmen":
Alpha Star Management GmbH

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