Polytec Holding AG setzt neue Höchstwerte
Seit Monaten tendiert die Aktie der Polytec Holding AG (Polytec) seitwärts. Diese flache Aktienkursbewegung findet statt, obwohl das Unternehmen seit mehreren Quartalen einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess bei den operativen Kennzahlen vollzieht. Die möglichen Erklärungen dafür hat das Unternehmen mit den Halbjahreszahlen 2016 erneut widerlegt.
Neue Höchstwerte bei Umsatz und Ertrag
So konnte Polytec im zweiten Quartal 2016 Umsatzerlöse in Höhe von 168,9 Mio. Euro erwirtschaften, bei einer EBIT-Marge von 6,4 % (EBIT-Marge berechnet vor Beteiligungserträgen). Noch im ersten Quartal 2015 lagen diese Kennzahlen mit 117,9 Mio. Euro, respektive 3,7 %, deutlich niedriger. Die Verbesserungen wurden dabei unter anderem durch den Erwerb von Firmenimmobilien sowie einer Akquisition in den Niederlanden vollzogen. Aber wie im ersten Halbjahr 2016 zu beobachten war, wächst das Unternehmen auch organisch und zwar um 4,8 % in den ersten sechs Monaten 2016.
Ein weiterer Grund für die verhaltene Umsatzentwicklung könnte die Angst davor sein, dass die potenziell schwächeren Autoverkäufe von VW im Zuge des Abgasskandals Auswirkungen auf Polytec haben könnten, da VW immerhin größter Kunde des Unternehmens ist. Wie die Zahlen des ersten Halbjahres 2016 zeigen, ist der Umsatz mit VW PKWs im ersten Halbjahr 2016 sogar leicht gestiegen. Vor allem legten aber die Umsatzerlöse im Nicht-Automobilbereich merklich um 38,4 % auf 37,1 Mio. Euro zu. Das Ziel des Unternehmens, sich ein stückweit unabhängiger von der Automobilindustrie zu machen, kommt damit ebenfalls gut voran.
Die gute Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr hatte auch Auswirkungen auf die Ertragslage. So lag das operative Ergebnis (EBIT) bei 10,9 Mio. Euro. Innerhalb der vergangenen Quartale der letzten Jahre wurde mit Abstand kein so hoher Wert eine einem Quartal erzielt. Die EBIT-Marge verbesserte sich ebenfalls deutlich auf 6,4 %.
Prognose nun noch optimistischer
Nicht verwunderlich also, dass der Ausblick auf das Gesamtjahr 2016 nunmehr noch optimistischer ausfällt. Äußerte der Vorstand nach dem ersten Quartal noch die Erwartung einer Umsatz- und Ergebnissteigerung gegenüber 2015, geht er nun von einer Umsatzsteigerung sowie einer deutlichen Ergebnissteigerung aus.
Insofern dürften sich die Bewertungsrelationen des Unternehmens nochmals verbessern. Bereits auf Basis der 2015er Zahlen errechnen sich ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,0 sowie ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 6,8. Bei zweistelligen Kapitalrenditen sowie positiven Free Cashflows ist dies eine ungewöhnlich niedrige Bewertung.