Zu passiv investiert, trotz aktivem Investment-Ansatz

Das Gros der Fondsmanager ist in einem Angestelltenverhältnis aktiv, also als Arbeitnehmer bei einer großen Bank oder einen Vermögensverwalter. Das heißt auch, dass, wenn der Arbeitgeber mit der Leistung des Fondsmanagers unzufrieden ist, er ihn austauschen kann. In der Konsequenz heißt das, dass viele Fondsmanager in erster Linie darauf bedacht sind ihren Job zu behalten.

Sie haben also Angst davor den Job zu verlieren, wenn die Rendite zu niedrig ist. Da die Rendite häufig anhand eines Benchmarks gemessen wird, ist die einfachste Art und Weise seinen Job zu sichern, wenn man sich an diesem Benchmarkt orientiert. Die Chance deutlich schlechter abzuschneiden wird damit minimiert.

Um langfristige Überrenditen zu erzielen, bedarf es auch Zeit. Überrenditen zu erzielen kann nämlich nicht bedeuten den Markt unbedingt jedes einzelne Jahr in Folge zu schlagen. Vielmehr in Summe über einen langfristigen Zeithorizont hinweg. Um Chancen zu ergreifen, muss ein Fondsmanager die Möglichkeit und Freiheit haben antizyklisch zu handeln, also dann zu kaufen, wenn die Märkte fallen und zu verkaufen, wenn die Märkte steigen.

Dies führt mitunter dazu, dass in einzelnen Perioden eine schlechtere Rendite erzielt wird, langfristig ist das jedoch die Basis für Überrenditen. Gegen den Trend zu schwimmen, scheuen angestellte Fondsmanager häufig, da diese Vorgehensweise gegenüber den Vorgesetzten und Kollegen erklärt und gerechtfertigt werden müsste.

Aus diesen Gründen ist es für die meisten Fondsmanager in Ordnung, wenn sie nur die Marktrendite erreichen. Das Resultat ist ein passives Verhalten und keine besondere Motivation Überrenditen zu erzielen. Für Anleger sicher nicht die beste Variante. Vielmehr ist in einer solchen Konstellation ein Investment in ein ETF klar die bessere Alternative.

Ein aktiv gemanagter Fonds sollte auch seinem Namen gerecht werden. Von einem aktiv gemanagten Fonds darf der Anleger erwarten, dass das Fondsmanagement nach Anlagemöglichkeiten sucht, die abseits des Mainstreams liegen und überlegene Chance-Risiko-Verhältnisse aufweisen.

Das verursacht dem Fondsmanagement Aufwand, der in keinem Verhältnis zu einem passiv oder semi-passiv ausgelegten Produkt steht. Dafür sind die Chancen auf Überrenditen auch deutlich höher. Diese Faktoren begründen unseres Erachtens klar die höheren Kosten bei aktiv gemanagten Fonds. Aber, worauf es dem Anleger immer ankommt, ist am Ende die Nettorendite, also die Rendite nach Kosten. Daran gemessen, also der Überrendite, ist ein aktiver Fonds mit 2% Kosten ökonomisch betrachtet die bessere Wahl als ein ETF, bei dem es nie eine Aussicht auf Überrenditen gibt.

Skin in the game

Die Angst vieler Fondsmanager, dass die Rendite zu schlecht sein könnte oder das Risiko zu hoch, lässt sich durch ein einfaches Mittel lösen. Ist das Fondsmanagement selbst mit seinem Privatvermögen im Fonds investiert, wird es auf jeden Fall versuchen das optimale Ergebnis zu erzielen. Man sagt, ein Fondsmanager, der im eigenen Produkt investiert ist, hat „Skin in the game“, er riskiert also seine eigene Haut und die ist bekanntermaßen jedem am wichtigsten. Es gibt keine bessere Absicherung für Anleger.

Ist das Fondsmanagement darüber hinaus unabhängig und nicht unter der Direktive einer großen Organisation im Hintergrund, können Sie sich nahezu sicher sein, dass die Entscheidungen auch unabhängig getroffen werden und nicht aus irgendwelchen nebensächlichen Gründen, die nicht der reinen Logik und Strategie des Fondsmanagements entspringen.

Im Alpha Star Aktienfonds ist es sogar so, dass die Entscheider zu 100% ihres Privatvermögens in den beiden Alpha Star-Fonds investiert sind. Das heißt, die Risikokontrolle erfolgt aus eigener Motivation, genauso wie das Ziel eine Überrendite zu erzielen. Natürlich will der Fondsberater den besten Rendite-Risiko-Mix erzielen, wenn sein Privatvermögen daran hängt. Davon profitieren letztlich alle Anleger.

Fazit

Aktiv gemanagte Fonds erzielen häufig keine Überrenditen gegenüber den Indizes. Das ist nicht zuletzt der Grund, warum ETFs in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden sind. Jedoch ist das häufig angebrachte Kostenargument dabei nicht tragend. Vielmehr beginnt die Suche nach den Ursachen beim Anlagesegment. Während die meisten großen Fonds keine Differenzierung erreichen, gelingt es Spezialitätenfonds in Nischensegmenten häufiger Überrenditen zu erwirtschaften, allein durch die Aktivität in einem Segment mit weniger Wettbewerb.

Des Weiteren sind viele Fonds zu passiv, auch wenn sie aktive Fonds sind. Aufgrund falscher Ängste oder Restriktionen in der Anlagepolitik wird sich zu nah an den Benchmarks orientiert und damit die Chance auf Überrenditen reduziert.

Der nächste Punkt ist eine zu große Diversifizierung von vielen Fonds, was ebenfalls meist auf die großen Fonds zutrifft. Kleine Fonds können ihre Spezialisierung punktgenau zur Geltung kommen lassen, wohingegen bei großen Fonds die hohe Breite an Titeln einzelne erfolgreiche Aktien verwässert.

Nicht zuletzt ist das persönliche Investment des Fondsmanagers mit einem möglichst hohen Teil des Privatvermögens im Fonds ein wichtiges Kriterium. Ist dies gewährleistet, können sie sicher sein, dass das Fondsmanagement kein übertriebenes Risiko fahren wird, aber auch sein Bestes geben wird, um gute Chancen zu finden.

4 Regeln in der Übersicht

Mithilfe dieser Checkliste können Sie identifizieren, ob ein aktiv gemanagter Fonds gute Chancen auf nachhaltige Überrenditen hat. Wenn zudem noch eine gewisse Historie vorhanden ist, welche bereits Überrenditen aufweist, wird die Aussagekraft nochmals unterstrichen. Sind alle Punkte mit Ja zu beantworten, dann haben Sie einen Fonds gefunden, der es wert ist 1% oder 2% Gebühren zu bezahlen, denn die Nettorendite wird langfristig mutmaßlich bei weitem besser sein als sie bei einem ETF des gleichen Anlagespektrums zu erwarten ist.

  1. Hat der Fonds eine Spezialisierung, abseits des Mainstreams oder wird nur in die Standardwerte investiert, in die die meisten anderen auch investieren?
  2. Hat der Fonds ein Portfolio, dass aus maximal 30 Titeln besteht oder wird die Anlage über eine deutlich höhere Anzahl an Titeln gestreut?
  3. Ist der Fondsmanager unabhängig oder ist er bei einer Bank/Vermögensverwalter angestellt?
  4. Ist das Fondsmanagement selbst im Fonds investiert? (Je höher der Anteil des investierten Privatvermögens, desto besser.)

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