Warum fallen Börsenkurse bei Inflation?
Hintergründe zur Korrektur
der Märkte im Januar
Seit einigen Monaten steigen die Inflationsraten
deutlich an. Der Hintergrund ist, dass sich die
Weltwirtschaft im Nachgang des Corona-Schocks
in eine massive Aufholbewegung begeben hat. In
Folge trifft eine hohe Nachfrage auf ein begrenztes Angebot. Daraus entstehen die aktuell allgegenwärtigen Knappheiten. In Kombination mit
den niedrigen Zinsen und der hohen Geldmenge
führt das zu Preissteigerungen, die sich in vielen
Bereichen bemerkbar machen.
Als Reaktion auf diese Überhitzungstendenzen
werden nun Zinserhöhungen erwartet, welche
die Situation bremsen sollen. Auf diese Entwicklungen haben die Aktienmärkte im Januar stark
reagiert und eine deutliche Korrektur vollzogen.
Aber warum fallen die Börsenkurse bei Inflation?
Der Hintergrund ist zunächst einmal rein technischer Natur. Unternehmen werden in der Form
bewertet, dass deren erwartete Zahlungsströme
auf den heutigen Tag abdiskontiert werden. Ein
Faktor für den Diskontierungssatz ist dabei die
Renditeerwartung der Anleger. Wenn diese
beispielsweise im Umfeld der vergangenen
Jahre ohne Inflation bei 10 % lag, führt eine
Inflation von nun 5 % dazu, dass die Renditeanforderungen entsprechend steigen, um den
Wertverfall der zu erwartenden Zahlungsströme auszugleichen. Wenn ein Zahlungsstrom
von 1 Mio. € und eine Renditeerwartung von 10
% also bisher 0,91 Mio. € wert waren (1 Mio. € /
1,10), liegt der Wert bei 5 % Inflation nun bei
0,87 Mio. € (1 Mio. €/1,15). Aufgrund dieser Mechanik, wenngleich auch etwas vereinfacht dargestellt, werden die Bewertungen von Unternehmen nach unten hin angepasst.
Dieser technische Anpassungseffekt ist zunächst einmal ein einmaliger Vorgang, wenn
sich die Inflationsraten nicht weiter erhöhen
sollten. Die Gretchenfrage wird also sein, inwiefern sich die Lieferprobleme und Knappheiten in
den kommenden Monaten weiter entwickeln werden. Des Weiteren stellt sich die Frage, inwieweit
die Inflation die tatsächlichen Geldströme der
Unternehmen beeinflussen und damit die Gewinne drücken wird. Wenn das geschieht, wären weitere Abwertungen die Folge.
Um dem vorzubeugen, ist es sinnvoll, auf Unternehmen zu setzen, die zum einen in wachsenden
Märkten aktiv sind. Wachstum wirkt dem Wertverfall von Zahlungsströmen entgegen. Zum anderen ist es gut, wenn Unternehmen die steigenden
Preise bei Materialien, Rohstoffen, Löhnen etc. an
ihre Kunden weiterreichen können. Hierfür bedarf es einer starken Verhandlungsposition – man
spricht von Preissetzungsmacht. Unternehmen,
deren Produkte von Kunden unbedingt benötigt
werden, mehr oder weniger unabhängig vom
Preis, sind also im Vorteil.
Diesbezüglich sehen wir unsere Portfolios sehr
gut aufgestellt. Wir setzen bewusst, unabhängig
von Inflationsüberlegungen, auf Unternehmen,
die ein hervorragendes Wachstumspotenzial
aufweisen, weil sie in expandierenden Märkten
aktiv sind und dort meist eine führende Position
einnehmen. Diese Marktführerschaft erlaubt es
vielen Unternehmen, Preissteigerungen weiterzureichen. Zudem ist es so, dass die meisten unserer Unternehmen sehr schlanke Kostenstrukturen haben, sodass Preissteigerungen die Gewinne, wenn überhaupt, nur unterproportional
belasten. Nicht zuletzt sind unsere Unternehmen im Durchschnitt unverschuldet, sodass sie
durch etwaige Zinssteigerungen nahezu unberührt bleiben.
Korrekturen wie im Januar haben wir nicht zum
ersten Mal erlebt. Vielmehr agieren wir auch
diesmal nach einem klaren Plan. Dieser Plan
beinhaltet unter anderem, dass wir zusätzliche
Cash-Positionen durch Gewinnmitnahmen aufbauen, um dann auf den niedrigeren Kursniveaus neue Positionen zu kaufen oder bestehende Titel aufzustocken. Damit legen wir die
Grundlage für die darauffolgende Erholung.
Auch bei vergangenen Korrekturen, wie zuletzt
Ende 2018 oder Anfang 2020, konnten wir mit
diesem Vorgehen klare Überrenditen in der Folge generieren. Auf der Basis eines qualitativ
hochwertigen Portfolios und mit einem strukturierten Vorgehen sind wir überzeugt, auch diese
Marktkorrektur gestärkt hinter uns zu lassen.
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